- Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
- Staatsoberhaupt: König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
- Hauptstadt: Thimphu
- Amtssprache: Dzongkha
- Sprachen: Englisch als Geschäftssprache, tibetanische Dialekte
- Einwohnerzahl: 733.643
- Fläche: 38.394 km²
- Religionen: Buddhismus 75%, Hinduismus 25%
- Währung: Ngultrum (BTN),Indische Rupie (INR)
Geschichte, Geographie und Wirtschaft Bhutans
Der geschichtliche Verlauf Bhutans
Die ersten Aufzeichnungen gibt es seit ca. 900 nach Christus, doch erst ab dem 16. Jahrhundert wurde die Geschichte Bhutans offiziell festgehalten. Archäologischen Funden zufolge, besiedelten die ersten Menschen Bhutan um 2000 vor Christus. Anfangs wurden die Täler des Himalaya von Nomaden bevölkert, welche die Pässe des Gebirges als Übergang in den Norden nutzen. Bevor der Buddhismus sich in Bhutan verbreitete, gab es vermutlich die archaische Bon – Religion. Diese war in großen Teilen der Bevölkerung des Himalaya vertreten und hat ihren Ursprung in der Geisterwelt.
Die ersten Einflüsse des Buddhismus
Im 8. Jahrhundert wurde der heilige tibetische Lama Padmasambhava nach Bhutan gerufen, um König Sendharka von einem Dämon zu erlösen. Nach erfolgreicher Befreiung konvertierte König Sendharka zum Buddhismus. Von dort an verbreitete sich der Buddhismus immer schneller und löste die vorherrschende Religion ab. Die buddhistische Druk – pa – Kagyü – Lehre wurde ungefähr 500 Jahre später eingeführt. Druk bedeutet Drache, welcher das Erkennungssymbol des Buddhismus ist.
Klosterburgen in Bhutan
Es gab vor dem 17. Jahrhundert in den meisten großen Tälern Bhutans ein Fürstentum. Unter diesen herrschte oft Krieg, doch auch mit den tibetischen Nachbarn hatten die Fürstentümer immer wieder Streit. 1616 floh Ngawang Namgyal, der Abt des Drukpa – Klosters, aus Tibet in den Westen Bhutans. Dies führte zu einem Wendepunkt in der bhutanischen Geschichte. In Westbhutan baute er seine erste Klosterburg (Dzong) und wurde dort zum religiösen Führer (Shabdrung). Durch seine erfolgreichen Predigten und Lehren des Buddhismus, erlangte er immer mehr Unterstützung von angesehenen Familien. Dadurch wuchs seine Macht anfangs erst im Westen und breitete sich immer weiter aus. Er ließ weitere Dzongs in den westlichen Tälern Bhutans erbauen, jedoch griffen buddhistische Sekten die Klosterburgen an. Trotz Hilfe aus Tibet, blieben die Angriffe erfolglos.1639 wurde Shabdrung Ngawang Namgyal Bhutans Herrschaft erteilt, was auch von den Tibetern anerkannt wurde. Von dort an wurden Dzongs in ganz Bhutan gebaut und spielen bis heute eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte. Shabdrung führte eine kulturelle Identität im Lande ein, unter anderem mit Tshechu – Festen und Nationaltrachten. Er zog 1651 in eine Meditationsstelle in Dzong Punakha, indem er kurze Zeit später starb. Um die Standfestigkeit von Bhutan nicht zu gefährden, wurde Shabdrungs Tod über 50 Jahre verschwiegen. Angeblich hätte er sich aus religiösen Gründen zurückgezogen. Sein Sarg liegt noch heute im Punakha Dzong, jedoch ist der Zutritt allein dem König und zwei Lamas gestattet. Nach seinem Tod eroberte das Militär die Mitte und den Osten des Landes, wodurch es in seiner heutigen Form ist.
Das heutige Bhutan und seine Könige
Der Beginn der modernen Geschichte Bhutans liegt im Jahre 1907. Die Wangchuck – Familie gründete die absolute Erbmonarchie. Der Titel Druk Gyalpo (Drachenkönig) gebührt dem Herrscher des Landes. Bhutans erster König war Druk Gyalpo Ugyen Wangchuck und sein ältester Sohn übernahm die Herrschaft von 1926 bis 1952. Danach durfte sich Jigme Dorje Wangchuck Drachenkönig nennen, welcher auch als König der Modernisierung bekannt ist. Er sorgte für ein kostenfreies Schulsystem, den Straßenbau, den Bau des offiziellen königlichen Hauptpalastes und die Aufnahme in die UNO im Jahre 1971. Kronprinz Jigme Singye Wangchuck bestieg den Thron 1972 bis 2006. Sein ältester Sohn Jigme Khesar Namgyel Wangchuck regiert bis heute das Land.
Bhutans atemberaubende Geographie
Bhutan befindet sich in Südasien und grenzt im Norden an Tibet, außerdem im Süden an Indien. Der Himalaya prägt das Land, wodurch über 80% über 2.000 Meter hoch liegen. Mit einer Fläche von 38.394 km² kann man Bhutan mit der Schweiz vergleichen. Über zwei Drittel des Landes sind bewaldet. Das Hauptsiedlungsgebiet befindet sich an den bis zu 3.000 Meter hohen Bergen des Vorderhimalayas. Die Hochgebirgsregion namens Lunana liegt an der tibetischen Grenze. Der höchste Berg in Bhutan ist der Gangkhar Puensum. Mit einer Höhe von 7.570 Metern ist er der sogar weltweit höchste Berg. Niemand hat ihn je erklommen.
Wirtschaft in Bhutan
Der Umwelt- und Naturschutz wird allem anderen in Bhutan vorgezogen. Daher ist das Land besonders wegen seiner einzigartigen Natur bekannt. Doch leider ist die Arbeitslosigkeit, besonders bei Jungen Leuten in Städten sehr hoch und somit der Lebensstandard relativ niedrig. Die Nahrungsmittelversorgung wird zunehmend ein immer größeres Problem des Landes. Reisvorräte müssen mittlerweile importiert werden. Zwar gilt Bhutan als eines der ärmsten Länder weltweit, jedoch ist das Pro – Kopf – Einkommen höher, als das in Indien. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Land. Die Infrastruktur wird jährlich verbessert und somit kommen jedes Jahr mehr Touristen. Im Jahr 2005 wurde Bhutan von etwa 13.600 Touristen besucht, doch 2010 waren es bereits 40.873 Touristen.



